Shrink and Jazz
   

† Graziano Gerussi (drums)

     
   
† Graziano – aufgenommen von seinem Bruder Renato Gerussi
         
   

Müssen Schlagzeuger nie üben?

 

Die Frage ist falsch gestellt! Erstens: Gute Schlagzeuger üben immer. In der Natur, im Alltag ist Rhythmus allgegenwärtig – nur achten die meisten Leute nicht drauf. Zweitens – und ich denke, dies ist der Punkt, worauf du anspielst: SchlagzeugerInnen sitzen nicht gerne rum und warten, bis die Frontline sich einig ist über Stimmen, Sätze, Abfolge, Changes. Auch in Bigbands üben die Bläser separat und strapazieren nicht die Nerven der Rhythmiker.

         
   

Es scheint, deine Zeit ist ebenso knapp wie die von Walter?

 

Stimmt. Als Mitglied der Geschäftsleitung eines bekannten Media-Hauses muss ich mit meiner Zeit besonders haushälterisch umgehen.

         
   

An der ersten Probe mit Sandra -Geiger wirktest du alles andere als «knapp an Zeit»!

 

So war es nicht gemeint: Wenn ich am Schlagzeug sitze und es swingt um mich, und alle haben Freude am Musikzieren, dann stimmt es einfach, Zeit hin oder her. Wir können miteinander lachen und ich freue mich schon auf die nächste Probe oder – noch besser: den nächsten Auftritt.

         
   

Wie ist Shrink&Jazz organisiert?

 

Für mich optimal: Sandra und Jürg üben am häufigsten, probieren neue Stücke aus, experimentieren. Dann wird alles mit Walter «z Fade gschlage». Und wenn ich zu den Dreien stosse, geben wir den Stücken eine eingültige Form, eine, wie sie bei Auftritten gespielt werden könnte.

         
   

Du und Walter seid aufeinander eingspielt?!

 

Wir spielen schon viele Jahre zusammen in Rhythmusgruppen, und auch beruflich haben wir ab und zu miteinander zu tun.

         
   

Was spielst du am liebsten?

 

Mainstream. Dass Shrink&Jazz verschiedene Rhythmen einbaut, kommt mir sehr gelegen: Swing, Shuffle, Bossa, Samba, Rumba . . . da blühen SchlagzeugerInnen auf..

         
   

Du bist einer der wenigen Schlagzeuger, die ich kenne, die fast überdezent spielen!

 

«Chüble» kann jeder; wenn ein Junger seine Grenzen am Schlagzeug kennen lernen will, ist es in Ordnung, und auch die Girls fahren gerne auf einen Mann am «Jazz» ab. Nachher sollte man aber die Kunst erlernen, für die Melodiker den Boden zu legen, den Takt zu geben, konstant, unerbitterlich – aber dezent. Die Besen genügen in den meisten Fällen. Seit Jürg nun auch bewusst und mehr aufs Schlagzeug hört, swingt es doppelt so stark.

† Der Krebs war stärker. Grazi starb am 23. März 2015. Wir trauern um einen lieben Freund.

   

 

 


       

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